Antrag: | Sicher unterwegs – Für FLINTA*-Waggons im Berliner ÖPNV |
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Antragsteller*in: | Flinta* Konferenz Xhain (dort beschlossen am: 24.06.2025) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 24.06.2025, 20:56 |
Ä1 zu A1: Sicher unterwegs – Für FLINTA*-Waggons im Berliner ÖPNV
Antragstext
Von Zeile 48 bis 49:
Zutritt erhalten FLINTA*-Personen, Kinder im Grundschulalterbis einschließlich 14 Jahre in Begleitung sowie Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Ziel ist es, Schutzbedarfe anzuerkennen,
FLINTA*-Waggons für Berlin: Schutz, Sichtbarkeit und
Solidarität im ÖPNV
Der Senat wird aufgefordert, gemeinsam mit der BVG, der S-Bahn Berlin GmbH und
dem VBB, unter Einbeziehung zivilgesellschaftlicher FLINTA*-Organisationen, die
Einrichtung barrierefreier FLINTA*-Waggons im Berliner S- und U-Bahnverkehr
umzusetzen.
Wir fordern:
Die sofortige Einführung geschützter Waggons für FLINTA*-Personen (Frauen,
Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Menschen) in der Berliner S- und
U-Bahn – ohne Einschränkungen nach Tageszeit oder Linie, barrierefrei und gut
sichtbar.
FLINTA*-Personen sind im öffentlichen Raum nicht sicher
Jeden Tag erleben FLINTA*-Personen im Berliner Nahverkehr Belästigungen,
sexualisierte Gewalt und verbale Übergriffe. Besonders nachts sowie an wenig
frequentierten oder unübersichtlichen Stationen sowie in Waggons werden sie zur
Zielscheibe patriarchaler Gewalt.
Diese Realität schränkt die Bewegungsfreiheit von FLINTA* massiv ein: Viele
meiden bestimmte Linien oder Uhrzeiten, steigen vorzeitig aus oder greifen auf
teurere Verkehrsmittel zurück – aus Angst. Damit wird ihr Grundrecht auf
gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Raum faktisch untergraben.
FLINTA*-Personen mit Migrationsgeschichte und BIWOC (Black, Indigenous and Women
of Colour) sind hiervon oft besonders betroffen. Sie erleben
Mehrfachdiskriminierung – unter anderem durch rassistische Zuschreibungen und
strukturelle Ausschlüsse. Rassistisch motivierte Übergriffe werden häufig nicht
ernst genug genommen, und der Umgang mit Behörden oder Institutionen ist oft von
Vorurteilen geprägt.
Für Einige können zusätzlich sprachliche Barrieren den Zugang zu Hilfe, Schutz
und politischer Teilhabe erschweren. Auch kulturelle Unterschiede können zu
Unsicherheiten im Kontakt mit staatlichen Stellen oder im öffentlichen Raum
führen.
FLINTA*-Waggons: Ein konkreter Schritt für mehr Sicherheit
Um dem strukturellen Mangel an Schutz entgegenzuwirken, fordern wir die
Einführung spezieller Waggons für FLINTA*-Personen in der Berliner S- und U-
Bahn. Diese Waggons sollen sichere Räume im öffentlichen Verkehr schaffen –
sichtbar, zugänglich und freiwillig nutzbar.
FLINTA*-Waggons schaffen Schutz, Sichtbarkeit und Solidarität. Sie bieten
geschützte Räume, in denen FLINTA*-Personen sich sicherer bewegen können –
besonders in Situationen, in denen Übergriffe häufig sind. Internationale
Beispiele, wie etwa aus Tokio, zeigen: Solche Waggons können das
Sicherheitsgefühl nachweislich verbessern. Gleichzeitig machen sie sichtbar,
dass Sicherheit im öffentlichen Raum nicht für alle gleichermaßen gegeben ist.
Sie thematisieren strukturelle Machtverhältnisse – nicht individuelle
Verantwortung. Sie sensibilisieren Mitreisende und Verkehrsunternehmen für die
Perspektiven von FLINTA* und stärken als kollektive Räume gegenseitige
Unterstützung, Vernetzung und eine feministische Praxis der Fürsorge. Denn
Sicherheit ist keine Privatsache – sie ist eine gesellschaftliche Verpflichtung.
Zugang und Freiwilligkeit
Zutritt erhalten FLINTA*-Personen, Kinder im Grundschulalterbis einschließlich 14 Jahre in Begleitung sowie
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Ziel ist es, Schutzbedarfe anzuerkennen,
ohne neue Barrieren zu schaffen. Die Nutzung ist selbstverständlich freiwillig –
niemand ist verpflichtet, diese Waggons zu nutzen. FLINTA*-Personen können auch
weiterhin alle anderen Abteile nutzen.
Diese Schutzräume sind als Übergangslösung zu verstehen – solange umfassende
Sicherheit im öffentlichen Raum nicht gewährleistet ist. Gleichzeitig müssen
Maßnahmen gegen Gewalt und Belästigung weiterentwickelt und flächendeckend
umgesetzt werden.
Sichtbarkeit und Positionierung
Die FLINTA*-Waggons sollen sich stets am Anfang des Zuges befinden – direkt
hinter der Fahrer*innenkabine. Durch gut sichtbare Aufschriften, Piktogramme und
mehrsprachige Hinweise an Bahnhöfen sowie in Verkehrs-Apps sind sie leicht
auffindbar. Die Nähe zur führenden Kabine erhöht das Sicherheitsgefühl und wirkt
abschreckend auf potenzielle Täter.
Begleitmaßnahmen und Sicherheitsinfrastruktur
Neben der Einführung der FLINTA*-Waggons fordert der Antrag die Ausstattung
aller Waggons mit gut sichtbaren Notrufeinrichtungen, die schnelle und
unkomplizierte Hilfe bei Übergriffen ermöglichen. Ebenso soll eine
niedrigschwellige, mehrsprachige Hotline eingerichtet werden, die das Melden von
Übergriffen erleichtert und Sprachbarrieren abbaut. Diese Maßnahmen sind
essenziell, um den Schutz aller Fahrgäste zu gewährleisten und die Sicherheit im
Berliner ÖPNV nachhaltig zu erhöhen.
Die Einführung und Umsetzung der FLINTA*-Waggons sollen von Beginn an
wissenschaftlich begleitet, ausgewertet und intersektional evaluiert werden.
Dabei sollen insbesondere Erfahrungen, Perspektiven und Bedarfe von FLINTA*-
Personen systematisch erfasst und in die Weiterentwicklung des Angebots
einbezogen werden.
Von Zeile 48 bis 49:
Zutritt erhalten FLINTA*-Personen, Kinder im Grundschulalterbis einschließlich 14 Jahre in Begleitung sowie Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Ziel ist es, Schutzbedarfe anzuerkennen,
FLINTA*-Waggons für Berlin: Schutz, Sichtbarkeit und
Solidarität im ÖPNV
Der Senat wird aufgefordert, gemeinsam mit der BVG, der S-Bahn Berlin GmbH und
dem VBB, unter Einbeziehung zivilgesellschaftlicher FLINTA*-Organisationen, die
Einrichtung barrierefreier FLINTA*-Waggons im Berliner S- und U-Bahnverkehr
umzusetzen.
Wir fordern:
Die sofortige Einführung geschützter Waggons für FLINTA*-Personen (Frauen,
Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Menschen) in der Berliner S- und
U-Bahn – ohne Einschränkungen nach Tageszeit oder Linie, barrierefrei und gut
sichtbar.
FLINTA*-Personen sind im öffentlichen Raum nicht sicher
Jeden Tag erleben FLINTA*-Personen im Berliner Nahverkehr Belästigungen,
sexualisierte Gewalt und verbale Übergriffe. Besonders nachts sowie an wenig
frequentierten oder unübersichtlichen Stationen sowie in Waggons werden sie zur
Zielscheibe patriarchaler Gewalt.
Diese Realität schränkt die Bewegungsfreiheit von FLINTA* massiv ein: Viele
meiden bestimmte Linien oder Uhrzeiten, steigen vorzeitig aus oder greifen auf
teurere Verkehrsmittel zurück – aus Angst. Damit wird ihr Grundrecht auf
gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Raum faktisch untergraben.
FLINTA*-Personen mit Migrationsgeschichte und BIWOC (Black, Indigenous and Women
of Colour) sind hiervon oft besonders betroffen. Sie erleben
Mehrfachdiskriminierung – unter anderem durch rassistische Zuschreibungen und
strukturelle Ausschlüsse. Rassistisch motivierte Übergriffe werden häufig nicht
ernst genug genommen, und der Umgang mit Behörden oder Institutionen ist oft von
Vorurteilen geprägt.
Für Einige können zusätzlich sprachliche Barrieren den Zugang zu Hilfe, Schutz
und politischer Teilhabe erschweren. Auch kulturelle Unterschiede können zu
Unsicherheiten im Kontakt mit staatlichen Stellen oder im öffentlichen Raum
führen.
FLINTA*-Waggons: Ein konkreter Schritt für mehr Sicherheit
Um dem strukturellen Mangel an Schutz entgegenzuwirken, fordern wir die
Einführung spezieller Waggons für FLINTA*-Personen in der Berliner S- und U-
Bahn. Diese Waggons sollen sichere Räume im öffentlichen Verkehr schaffen –
sichtbar, zugänglich und freiwillig nutzbar.
FLINTA*-Waggons schaffen Schutz, Sichtbarkeit und Solidarität. Sie bieten
geschützte Räume, in denen FLINTA*-Personen sich sicherer bewegen können –
besonders in Situationen, in denen Übergriffe häufig sind. Internationale
Beispiele, wie etwa aus Tokio, zeigen: Solche Waggons können das
Sicherheitsgefühl nachweislich verbessern. Gleichzeitig machen sie sichtbar,
dass Sicherheit im öffentlichen Raum nicht für alle gleichermaßen gegeben ist.
Sie thematisieren strukturelle Machtverhältnisse – nicht individuelle
Verantwortung. Sie sensibilisieren Mitreisende und Verkehrsunternehmen für die
Perspektiven von FLINTA* und stärken als kollektive Räume gegenseitige
Unterstützung, Vernetzung und eine feministische Praxis der Fürsorge. Denn
Sicherheit ist keine Privatsache – sie ist eine gesellschaftliche Verpflichtung.
Zugang und Freiwilligkeit
Zutritt erhalten FLINTA*-Personen, Kinder im Grundschulalterbis einschließlich 14 Jahre in Begleitung sowie
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Ziel ist es, Schutzbedarfe anzuerkennen,
ohne neue Barrieren zu schaffen. Die Nutzung ist selbstverständlich freiwillig –
niemand ist verpflichtet, diese Waggons zu nutzen. FLINTA*-Personen können auch
weiterhin alle anderen Abteile nutzen.
Diese Schutzräume sind als Übergangslösung zu verstehen – solange umfassende
Sicherheit im öffentlichen Raum nicht gewährleistet ist. Gleichzeitig müssen
Maßnahmen gegen Gewalt und Belästigung weiterentwickelt und flächendeckend
umgesetzt werden.
Sichtbarkeit und Positionierung
Die FLINTA*-Waggons sollen sich stets am Anfang des Zuges befinden – direkt
hinter der Fahrer*innenkabine. Durch gut sichtbare Aufschriften, Piktogramme und
mehrsprachige Hinweise an Bahnhöfen sowie in Verkehrs-Apps sind sie leicht
auffindbar. Die Nähe zur führenden Kabine erhöht das Sicherheitsgefühl und wirkt
abschreckend auf potenzielle Täter.
Begleitmaßnahmen und Sicherheitsinfrastruktur
Neben der Einführung der FLINTA*-Waggons fordert der Antrag die Ausstattung
aller Waggons mit gut sichtbaren Notrufeinrichtungen, die schnelle und
unkomplizierte Hilfe bei Übergriffen ermöglichen. Ebenso soll eine
niedrigschwellige, mehrsprachige Hotline eingerichtet werden, die das Melden von
Übergriffen erleichtert und Sprachbarrieren abbaut. Diese Maßnahmen sind
essenziell, um den Schutz aller Fahrgäste zu gewährleisten und die Sicherheit im
Berliner ÖPNV nachhaltig zu erhöhen.
Die Einführung und Umsetzung der FLINTA*-Waggons sollen von Beginn an
wissenschaftlich begleitet, ausgewertet und intersektional evaluiert werden.
Dabei sollen insbesondere Erfahrungen, Perspektiven und Bedarfe von FLINTA*-
Personen systematisch erfasst und in die Weiterentwicklung des Angebots
einbezogen werden.
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